Referenzkorpus Frühneuhochdeutsch
Das „Referenzkorpus Frühneuhochdeutsch“ ist Teil des Großprojekts „Korpus historischer Texte des Deutschen (Deutsch Diachron Digital = DDD)“. In diesem Rahmen wird ein Referenzkorpus für die frühneuhochdeutsche Sprachstufe erstellt, in dem hochdeutsche Sprachdenkmäler des spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Abschnitts von ca. 1350 bis 1650 in strukturierter Auswahl zusammengefasst, digital verfügbar transkribiert, lemmatisiert sowie grammatisch annotiert werden; die Auswahl ist durch die Kategorien Raum, Zeit, Textbereich, Überlieferungsform strukturiert. Ziel ist eine hinlänglich umfangreiche, verlässliche und handschriften-/druckausgabengetreue Datenbasis des Frnhd., die Recherchen zur Historiolinguistik in einem Maße erlaubt, das weit über das bisher Mögliche hinausgeht; es wird zudem als Arbeitsinstrument für die mediävistische und Frühneuzeitforschung nutzbar sein. Das Projekt schließt an die bereits laufenden Referenzkorpusprojekte ‚Altdeutsch‛ und ‚Mittelhochdeutsch‛ an und wird alle dort entwickelten Methoden und Werkzeuge zur Digitalisierung (digital verfügbare Transkription) / Annotation nutzen: Alle Texte werden als Volltexte (bis zu 40% aller Korpustexte) bzw. in einem Umfang von bis zu 20.000 Wortformen transkribiert und gemäß einem den anderen Referenzkorpora gemeinsamen STTS-nahen Annotationsstandard aufbereitet und in das XML-Standoff-Format PAULA überführt und über die linguistische Datenbank ANNIS verfügbar gemacht.
DFG-Projekt, das gemeinsam von Hans-Joachim Solms (Halle), Klaus-Peter Wegera (Bochum), Stefanie Dipper (Bochum) und Ulrike Demske (Potsdam) getragen wird.
Projektlaufzeit: April 2012 bis September 2018